Gut Heimendahl gehört zu den über 90 Archen bundesweit, die sich für die Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen einsetzen.
Die Ernennung zum Arche-Hof durch die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) ist eine Anerkennung der erfolgreichen Zuchtarbeit mit vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen. Die GEH wurde 1981 gegründet und widmet sich der Aufgabe, den Erhalt von vor dem Aussterben bedrohter Nutztierrassen durch ihre Organisation, den ihr verbundenen Züchtern sowie gezielten Projekten und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen und zu fördern. Das gemeinsame Ziel der GEH und der Arche-Höfe ist es, dass selten gewordene Tierrassen gezüchtet und landwirtschaftlich genutzt werden, so dass zum einen der Fortbestand dieser alten Tierrassen gesichert und zum anderen dazu beigetragen wird, auf die Vorzüge dieser Tiere und die konkreten Gründe für die Bedrohung dieser Nutztierrassen aufmerksam zu machen.
Auf dem Arche-Hof Gut Heimendahl züchten wir bereits seit Jahrzenten gezielt seltene bzw. vor dem Aussterben bedrohte Schafs- und Geflügelrassen. Der Grund dafür, dass diese Nutztierrassen vom Aussterben bedroht sind, liegt nicht etwa darin, dass es sich bei ihnen um besonders kompliziert zu haltende, anspruchsvolle oder krankheitsanfällige Tiere handelt. Ganz im Gegenteil: alle diese Schaf- und Geflügelrassen waren seinerzeit wegen ihrer anspruchslosen Art, ihre hohen Krankheitsresistenz, hervorragenden Fruchtbarkeit oder überdurchschnittlichen Fleischqualität in der Landwirtschaft äußerst beliebt.
Der Grund für die Seltenheit dieser Tierrassen liegt alleine in der seit Ende des Zweiten Weltkrieges immer stärker einsetzenden Entwicklung in der Landwirtschaft, möglichst hohe Erträge erwirtschaften zu wollen bzw. zu müssen, um Gewinne zu erzielen. Entsprechend stellten die meisten landwirtschaftlichen Betriebe nach und nach bei Pflanze und Tier auf Hochleistungssorten und –rassen um. Diese neuen und ertragreicheren Nutztierrassen entspringen der absolut einseitig auf Leistungszucht ausgerichteten modernen Tierzucht.
Die vielfältigen Vorzüge der alten „ausgemusterten“ Nutztierrassen und insbesondere auch ihr genetisches Erbe gerieten über die letzten Jahrzehnte immer mehr in Vergessenheit, die Tiere dieser Rassen verschwanden von Höfen und Weiden und damit auch das Wissen um ihre Existenz in der breiten Bevölkerung. Auf dem Gelände unseres Arche-Hofs kriegen die Besucher gleich mehrere freilaufende Herden gefährdeter Schafsrassen zu sehen, auch das ein oder andere seltene Huhn kann man auf der Streuobstwiese entdecken.
Zu dem Arche-Projekt gehört auch, dass die vom Aussterben bedrohten Tierrassen, wie damals schon üblich, landwirtschaftlich genutzt werden. Auf unserem Hof bedeutet dies, dass die Tiere in der Landschaftspflege und als Fleischproduzenten genutzt werden.
Unser Hof ist auch Mitglied im Schafzucht- und Geflügelwirtschaftsverband Rheinland und der Jakobschafgesellschaft in England.
Wir laden Sie herzlich ein, unseren Arche-Hof zu besuchen und sich vor Ort ein Bild vom Ergebnis unserer Arbeit zu machen. Jeder Besucher kann einen Teil zum Erhalt der seltenen Rassen beitragen. Ein gängiger Spruch ist „Erhalten durch Essen“. Damit ist gemeint, dass uns die aufwändige Haltung dieser seltenen Tiere nur möglich ist, wenn unsere Gourmet-Kunden das exzellente Fleisch wertschätzen können.